Reisemangel durch Reiseleiter
Reisemangel durch Reiseleiter?
Ich bin gefragt worden, welche Möglichkeiten man eigentlich hat, wenn man – wie auf meiner letzten Portugal-Rundreise – mit der Art und Weise der Reiseleitung nicht zufrieden war.
Und ist das überhaupt ein Reisemangel?
Was das Gesetz sagt
Nach § 651i Abs. 2 BGB liegt ein Reisemangel vor, wenn
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die Reiseleistungen nicht der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit entsprechen,
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die im Vertrag enthaltenen Angaben zu erheblichen Abweichungen führen,
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die üblichen Erwartungen an eine Reise vergleichbarer Art nicht erfüllt werden oder
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zugesicherte Leistungen des Veranstalters bzw. seiner Partner nicht eingehalten werden.
Wenn also der Reiseleiter unfreundlich ist, die Erklärungen langweilig oder der Ton zu scharf – fällt das nicht automatisch unter einen Reisemangel. Es ist unangenehm, ja, aber rechtlich kein Anspruch auf Minderung.
(Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar, sondern spiegelt nur meine persönlichen Erfahrungen und Recherchen wider.)
Was man tun kann
Bei Standortreisen (also mit festem Hotel) kann man theoretisch auf die begleiteten Ausflüge verzichten und den Tag auf eigene Faust gestalten. Dabei verliert man natürlich die gebuchten Leistungen wie Busfahrt oder Eintritt.
Bei klassischen Rundreisen mit ständigem Hotelwechsel ist das nicht möglich, weil Transport und Unterkunft zusammenhängen. Ein Abbruch wäre nur auf eigene Kosten möglich – mit allen finanziellen Nachteilen.
Anders sieht es aus, wenn der Reiseleiter eigenmächtig Programmpunkte streicht oder Verkaufsveranstaltungen einschiebt, die im Programm gar nicht vorgesehen sind – dann kann das tatsächlich ein Reisemangel sein.
Zwischenmenschlich bleibt menschlich
Ich habe auf der Quedlinburg-Reise wieder gemerkt, wie unterschiedlich Eindrücke sein können. Ich fand die Kirchenführer mit ihren kleinen Geschichten wunderbar lebendig – meine Freundin dagegen war eher genervt und wollte „nur die Fakten“.
Das zeigt: Sympathie spielt eine große Rolle, und manchmal passt die Chemie einfach nicht.
Mein Fazit
Manchmal hilft es, einfach entspannt zu bleiben und innerlich auf „Durchzug“ zu schalten – natürlich nicht bei den wichtigen Ansagen zu Treffpunkten oder Abfahrten! Nach der Reise kann man dem Veranstalter ein sachliches Feedback geben. Die meisten sind dankbar für Rückmeldungen, wenn etwas nicht rund lief.
Und dann: abhaken, Tee trinken und sich auf die nächste Reise freuen – denn die wird bestimmt wieder besser.











