
Reise mit der Hurtigruten –
Ein unvergessliches Abenteuer durch Norwegen
Tag 1 – Die Anreise von Nürnberg nach Bergen (Norwegen)
Die Anreise begann für mich um 7:15 Uhr, das Taxi stand pünktlich vor der Tür und hat mich staufrei zum Flughafen Nürnberg gebracht. Die erste Etappe ging schon mal störungsfrei über die Bühne. Um 8.00 h sollte der Schalter der KLM öffnen und kurz nachdem ich in der Schlange stand, um meine Bordkarten zu bekommen, kam die Durchsage: der Flug wurde annulliert! Dann ging einige Zeit ins Land. Wir warteten, wie es dann weiter ging und die Stewardess meinte, wir bekämen gleich eine Mail mit einem Ersatzflug. Die Mail kam auch mit dem Ersatzflug für 14:10 Uhr ab Nürnberg. Mit dem Flug und dem Anschluss in Amsterdam wäre ich aber erst um 20:40 Uhr in Bergen angekommen, was bedeutet hätte, dass ich nicht auf das Schiff gekommen wäre, weil das Schiff schon um 20:30 Uhr ab Bergen losfuhr.
Also musste mich die etwas genervte Stewardess umbuchen von der KLM auf die Lufthansa, so dass ich von Nürnberg nach Frankfurt von Frankfurt nach Oslo und von Oslo nach Bergen geflogen bin! Das alles mit leichtem Schnupfen und ich habe mich wirklich nicht so gut gefühlt, denn im Laufe des Tages wurde die Erkältung schlimmer.
Um 18:00 Uhr war ich dann endlich in Bergen angekommen und hab den Flughafenbus noch erwischt und bin um 19:00 Uhr auf dem Schiff gewesen also von Tür zu Tür 12 Stunden unterwegs. Ich war einfach nur platt.

Bergen → Alesund → Trondheim → Polarkreis & Bodø → Tromsø → Nordkap → Kirkenes → Hammerfest → Svolvær → Brønnøysund → Bergtatt → Bergen & Heimreise
Tag 2 – Alesund erkunden
Nach einer wackeligen Nacht bin ich um 8:00 Uhr aufgestanden, habe geduscht, dabei schon das Bad unter Wasser gesetzt. Am Abend vorher sagte die Reiseleiterin vom Expedition Team, dass man bitte die Fußbodenheizung im Bad immer anlassen soll, damit es schnell trocknet. Na, das hatte ich dann am ersten Morgen schon mal getestet. Ich bin dann frühstücken gegangen, dabei konnte ich hinten aus dem Schiff auf die schneebedeckten Berge schauen und es gab schon einen spektakulären Sonnenaufgang. Um 10:00 Uhr habe ich mich aufgemacht, das Städtchen Alesund zu besuchen und bin 2 Stunden dort spazieren gegangen und habe mit die Läden angesehen. Alesund ist eine wunderschöne Stadt, die nach einem Brand 1904 mit Hilfe des deutschen Kaisers Wilhelm II, der ein großer Norwegenfan war, wieder neu errichtet wurde. Dadurch ist sie heute berühmt für ihre Jugendstil-Häuser.
Dann gab es für mich Mittagessen und ich wollte ein kleines Mittagsschläfchen machen, weil die Erkältung schlimmer wurde. Leider hatte ich vergessen, dass die Crew eine Sicherheitsübung machte und dabei auch die Kabinen kontrolliert, also Schläfchen ade.
Dann gab es am Nachmittag noch zwei interessante Vorträge, überhaupt gibt es jeden Tag auf den Hurtigruten Vorträge. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und alle sind sehr professionell. Das Expedition Team ist dreisprachig, neben norwegisch, englisch und deutsch, sprechen viele Reiseleiter noch ihre Muttersprache, sowie Französisch, italienisch und spanisch. Die Gäste sind hier sehr gut aufgehoben. Am späten Abend gab es dann eine Verkostung von geräuchertem Lammschinken mit Sauerrahm und einem Stückchen ganz hauchdünnen Knäckebrot ganz fein und lecker. Um 21:30 Uhr haben sich dann die Alleinreisende in der Bar getroffen und es war ganz erstaunlich, dass 20 Frauen alleine gereist sind und nur drei Männer obwohl sich vielleicht nur die drei getraut haben. Es gab ein Gläschen Prosecco und 22:30 Uhr war ich dann auf der Kabine.
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Tag 3 – Norwegens Geschichte hautnah erleben in Trondheim
Der dritte Tag meiner Hurtigrutenreise begann mit einem meiner liebsten Aspekte an Schiffsreisen: Man schläft gemütlich im eigenen Bett – und wacht doch jeden Morgen an einem neuen Ort auf. Kein Kofferpacken, kein Hektik – einfach entspannt reisen. Es fühlt sich fast so an wie meine früheren Reisen im Wohnmobil – nur ohne den Stress des Fahrens.
10:00 Uhr – Stadtrundfahrt durch Trondheim
Nach dem Frühstück starteten wir zu einer geführten Bus-Tour durch Trondheim. Unser erster Stopp war der imposante Nidaros-Dom – das Wahrzeichen der Stadt und eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke Norwegens. Bei meinem letzten Besuch 2016 war der Dom leider geschlossen, doch diesmal konnte ich nicht nur die beeindruckende Fassade bestaunen, sondern auch das wunderschöne Innere erkunden. Eine junge, begeisterte Stadtführerin erzählte uns spannende Geschichten über die Entstehung des Doms und seine Bedeutung – absolut empfehlenswert! Wenn ihr Trondheim besucht, solltet ihr unbedingt eine Führung buchen, es lohnt sich wirklich.
Aussicht über Trondheim
Nach dem Besuch des Nidaros-Doms führte uns der Bus weiter durch die charmante Altstadt, vorbei an bunten Holzhäusern und alten Speichergebäuden. Wir fuhren zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir einen herrlichen Blick auf Trondheim und die umliegende Fjordlandschaft genießen konnten. Leider vergehen die Stunden in den Häfen der Hurtigruten viel zu schnell. Nach nur drei Stunden hieß es wieder „Leinen los“.
Nachmittag an Bord – Lernen, Genießen & Entspannen
Der Nachmittag auf dem Schiff bot wieder ein abwechslungsreiches Programm:
- Vortrag über die norwegische Mythologie: Ein spannender Einblick in die Sagenwelt der Wikinger – von Göttern, Riesen und magischen Kreaturen.
- Fotografie-Workshop: Mit wertvollen Tipps zum Fotografieren – inklusive Ratschlägen, wie man am besten die magischen Nordlichter einfängt (falls wir Glück haben!).
- Tagesschau: Ein täglicher Programmpunkt auf der Hurtigruten. Hier wurden wir über die geplanten Ausflüge der nächsten Tage, die Wettervorhersage und den zu erwartenden Seegang informiert. Sehr praktisch, um den kommenden Tag optimal zu planen.

💡 Tipp: Wenn dir ein Ort besonders gut gefällt, kannst du deine Hurtigrutenreise auf der Postschiffroute auch unterbrechen und später mit einem anderen Schiff weiterreisen. So hast du mehr Zeit, bestimmte Städte ausgiebig zu erkunden.
Abendstimmung & Shanty-Singen
Nach einem köstlichen Abendessen – wieder einmal ein kulinarisches Highlight – gab es ein besonderes Schmankerl: ein geselliges Shanty-Singen im Bistro. Es fühlte sich an, als wäre man Teil einer alten Seefahrer-Tradition. Ein wirklich schöner Ausklang des Tages!
Fazit: Trondheim – Ein kurzer, aber beeindruckender Besuch
Obwohl die Zeit in Trondheim begrenzt war, hat der Tag unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Der Nidaros-Dom ist ein absolutes Muss, und die charmante Stadt hat mich erneut begeistert. Und das Beste: Zurück auf dem Schiff wartete wieder ein abwechslungsreiches Programm – genau das liebe ich an den Hurtigruten!
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Tag 4 – Über den magischen Breitengrad in den Polarkreis
Heute war ein ganz besonderer Tag auf der Hurtigruten-Reise: Wir haben den Polarkreis überquert!
8:00 Uhr – Die Überquerung des Polarkreises
Pünktlich um 8:00 Uhr morgens passierten wir den symbolischen Globus, der den nördlichen Polarkreis markiert. Ein magischer Moment! Leider waren meine Fotos etwas unscharf – die Kombination aus Dunkelheit, längerer Belichtungszeit und einem wackelnden Schiff war dabei nicht gerade hilfreich.
💡 Tipp: Für solche Momente empfiehlt es sich, nicht zum überfüllten Achterdeck zu laufen. Auf Deck 5 war ich fast allein an der Reling und konnte die Szene viel entspannter genießen.
11:00 Uhr – Die Polartaufe
Später am Vormittag stand die traditionelle Polartaufe an – ein echtes Highlight der Hurtigruten! Die Taufe ist ein lustiges Ritual, bei dem Passagiere einen Schuss eiskaltes Wasser (oder manchmal sogar Eiswürfel) in den Nacken bekommen – als Zeichen dafür, den Polarkreis offiziell überquert zu haben.
Mein Dilemma? Ich kämpfte immer noch mit meiner Erkältung und musste abwägen: Soll ich mich taufen lassen und riskieren, den Rest der Reise im Bett zu verbringen? Oder die Zeremonie lieber auslassen? Ich entschied mich schweren Herzens dagegen – die Polartaufe kann ich schließlich immer noch im Sommer nachholen!
Für alle Mutigen gab es nach der Taufe einen Schnaps aufs Haus. Und für die weniger Tapferen – wie mich – ein Glas Sekt (leider kostenpflichtig). Aber nicht irgendein Sekt: Dieser hier war in arktischen Gewässern gereift! Hurtigruten lässt ihn speziell keltern, und er reift in einem geheimen Versteck auf dem Meeresboden bei etwa 70° nördlicher Breite. Ein exklusiver Genuss, den ich mir trotz Erkältung nicht entgehen ließ!
Nachmittag in Bodø – Schneller Landgang
Am Nachmittag legten wir für einen kurzen Stopp in der Stadt Bodø an. Leider machte mir meine Erkältung immer noch zu schaffen – meine Mission: eine große Packung Taschentücher! Ich habe es gerade mal in einen Laden geschafft, bevor es schon wieder dunkel wurde. Von der Stadt selbst habe ich daher leider nicht viel gesehen.
Abend an Bord – Fischkuchen & Tee mit Rum
Abends gab es nach den Vorträgen noch eine köstliche Überraschung: Um 23:00 Uhr wurden an Deck „Fiskekaker“ serviert – traditionelle norwegische Fischkuchen (vergleichbar mit unseren Fischfrikadellen). Dazu wurde heißer Tee mit einem Schuss Rum ausgeschenkt – allerdings mit typisch norwegischer Zurückhaltung: „etwas Rum, viel Tee“. Trotzdem war es genau das Richtige nach einem kalten Tag auf See.
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Tag 5 der Hurtigrutenreise – Tromsø: Das Tor zur Arktis
Zwischen Lichtern, Eis und ein bisschen Enttäuschung
Am fünften Tag meiner Hurtigrutenreise erreichten wir am Nachmittag Tromsø, die größte Stadt nördlich des Polarkreises, auch bekannt als das „Tor zur Arktis“. Die Stadt liegt etwa 344 Kilometer nördlich des Polarkreises und ist nicht nur berühmt für ihre spektakulären Nordlichter, sondern auch für ihre lebendige Kultur und Geschichte.
14:30 Uhr – Ausflug zum höchsten Punkt von Tromsø
Unser geplanter Ausflug begann am Nachmittag mit einer Fahrt im Bus zur Seilbahn, die uns auf den höchsten Aussichtspunkt von Tromsø brachte. Bereits die Anfahrt bot erste Eindrücke der Stadt – doch der eigentliche Höhepunkt sollte der Panoramablick von oben sein.
Die Realität?
- Nach einer 45-minütigen Wartezeit an der Seilbahn (trotz Winter und weniger Touristen) fuhren wir endlich nach oben.
- Oben angekommen, war es bereits stockdunkel – typisch für die Wintermonate oberhalb des Polarkreises.
- Die Lichter Tromsøs leuchteten wunderschön in der Dunkelheit und boten einen tollen Ausblick – aber ich fragte mich, ob sich die lange Wartezeit dafür wirklich gelohnt hatte.
Eismeerkathedrale – Mehr Schein als Sein?
Nächster Stopp war die berühmte Eismeerkathedrale, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Ich muss ehrlich sagen: In den Fotos wirkte sie beeindruckender als in der Realität. Von außen ist die Struktur der Wände spannend, doch im Inneren gab es – abgesehen von der Architektur – nicht viel zu entdecken. Vielleicht lag es auch an meiner Erwartungshaltung, aber ich hatte mir einfach mehr erhofft.
Ein merkwürdiges Museum & wenig Begeisterung
Der Ausflug endete in einem kleinen Museum zur Samikultur – oder zumindest sollte es das darstellen. Leider wirkte es eher wie ein Trödelladen, wahllos mit Gegenständen gefüllt und ohne klare Linie. Unser Guide war zudem nicht besonders motiviert und zog den Rundgang eher lustlos durch. Insgesamt ein wenig enttäuschend.
Mein Fazit zum Ausflug?
Ich hätte mir den geführten Ausflug sparen können und wäre besser direkt in die Stadt gelaufen. Tromsø liegt nämlich ganz nah am Anleger, sodass man die Stadt auch problemlos auf eigene Faust erkunden kann.

Reisetipp: Spikes für die Schuhe!
Ein Tipp aus leidvoller Erfahrung: Wenn ihr im Winter unterwegs seid, packt auf jeden Fall Spikes für eure Schuhe ein!
- Die Temperaturen lagen konstant um den Gefrierpunkt, und besonders in Hafengebieten war der Boden stark vereist.
- Der Weg zu den Bussen oder einfach nur in die Stadt wurde schnell zu einem Abenteuer – Eisflächen überall und man wusste nie, ob unter dem Schnee fester Boden oder glattes Eis lauerte.
- Ich hatte meine Spikes natürlich nicht dabei und musste mir an Bord der Hurtigruten welche kaufen. Im Nachhinein war das die beste Investition der gesamten Reise – auch wenn ich jetzt zwei Paar Spikes zu Hause habe.
💡 Besser zwei ungenutzte Paare als ein gebrochener Knochen!
Fazit: Tromsø – Schöne Lichter, aber der Ausflug war kein Highlight
Tromsø ist ohne Frage eine tolle Stadt mit viel Charme und Geschichte, aber der geführte Ausflug war für mich persönlich eher enttäuschend. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden – ohne lange Wartezeiten und unmotivierte Guides.
Mein Tipp:
Wenn ihr nach Tromsø kommt, geht direkt in die Stadt, erkundet die kleinen Straßen, genießt die Atmosphäre und spart euch vielleicht den Ausflug zur Seilbahn – außer ihr seid außerhalb der Hauptzeiten dort und könnt die Aussicht ohne lange Wartezeiten genießen.
Und vergesst eure Spikes nicht – die machen den Unterschied zwischen entspanntem Spaziergang und unbeabsichtigtem Eistanz!
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Nordkap – Tag 6: Am Ende Europas & unter den Nordlichtern
Heute war ein besonderer Tag auf der Hurtigrutenreise – das Nordkap stand auf dem Programm!
Wir hatten Glück mit dem Wetter (sofern man bei Eisregen von Glück sprechen kann) und konnten in Honningsvåg anlegen. Von dort aus ging es mit dem Bus hoch zum legendären Nordkap-Plateau – dem nördlichsten Punkt Europas, den man über Straßen erreichen kann.
Eisregen & mystische Stimmung am Nordkap
Die Fahrt zum Plateau war ein kleines Abenteuer:
Der Weg war vereist und ohne meine inzwischen heißgeliebten Spikes wäre ich wahrscheinlich schon beim Aussteigen auf dem Bauch gelandet. (Die Investition hat sich also mehr als bezahlt gemacht!)
Der Wind blies uns fast vom Plateau – aber genau das machte den Moment so besonders. Die raue Natur, der Eisregen und der Nebel verliehen dem Ort eine fast mystische Atmosphäre.
Ich konnte kaum in die Barentssee schauen, so dicht war der Nebel – aber mein Handy sah offenbar mehr als ich. Auf den Fotos konnte ich tatsächlich den dramatischen Blick auf das Meer erahnen.
Museum & beeindruckende Lichtinstallation
Nach einer kurzen Fotosession kämpften wir uns durch den Wind ins warme Besucherzentrum. Dort erwartete uns:
Ein kleines, aber interessantes Museum mit Infos zur Geschichte des Nordkaps und eine beeindruckende Lichtinstallation tief im Keller des Besucherzentrums, die die Magie des Nordkaps auf eine ganz eigene Art erlebbar macht.
Anschließend fuhren wir mit dem Bus zurück nach Honningsvåg – ein weiteres Abenteuer! Die Straßen waren extrem glatt und die Gefahr von Schneeverwehungen war so groß, dass die Straße direkt nach unserer Rückfahrt gesperrt wurde. Ich war froh, wieder sicher an Bord der Hurtigruten zu sein.
Das Highlight des Tages: Nordlichter!
Doch der Tag hatte noch ein weiteres, magisches Ereignis für uns parat: Nordlichter!
Am Abend wurde das Deck zur Hauptbühne – alle standen draußen und blickten gebannt in den Himmel.
Anfangs wirkten die Lichter nur wie ein schwacher, grauer Nebel. Erst durch meine Handykamera konnte ich die beeindruckenden grünen und violetten Schleier erkennen.
💡 Wusstest du? Viele Menschen sehen Nordlichter mit bloßem Auge nur als graue Nebelfelder. Erst bei intensiven Nordlichtern oder mit einer Kamera werden die Farben richtig sichtbar. Gut, dass die Kameras solche Momente für uns festhalten können!
Das Leuchten am Himmel tanzte fast eine Stunde lang – ein Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde. Es war der perfekte Abschluss für einen Tag, der mich an die magische Kraft der Natur erinnert hat.
Am Rand Europas – und mitten im Polarzauber
Der Besuch am Nordkap war rau, wild und gleichzeitig wunderschön. Es war kein perfektes Bilderbuchwetter – aber genau das machte den Moment so authentisch. Und als später die Nordlichter über den Himmel tanzten, fühlte ich mich plötzlich ganz klein – und gleichzeitig unendlich verbunden mit der Natur.
Ein Tag am Ende Europas, der mich daran erinnert hat, wie groß und schön unsere Welt ist.
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Kirkenes – Tag 7: Huskys, Eiskunst und der Wendepunkt der Reise
Heute erreichten wir den nördlichsten Punkt unserer Hurtigrutenreise – Kirkenes, direkt an der russischen Grenze. Hier endet die traditionelle Postschiffroute und von nun an geht es wieder Richtung Süden.
Doch bevor wir uns vom hohen Norden verabschiedeten, stand ein absolutes Highlight auf dem Programm: Der Ausflug zum Schneehotel – und ich kann schon vorwegnehmen: Es war der schönste Ausflug der ganzen Reise!
Huskys & Welpenkuscheln im Schnee
Wir starteten am Vormittag mit dem Bus direkt vom Hafen zum Schneehotel Kirkenes. Schon beim Ankommen wurden wir von aufgeregten Huskys begrüßt, die gerade für eine Schlittenfahrt vorbereitet wurden. Wir beobachteten die Hunde bei der Abfahrt – pure Energie und Freude!
Das Highlight? Die Huskywelpen! Wir durften die kleinen Fellknäuel streicheln und sogar auf den Arm nehmen. Ein unvergesslicher Moment – ich hätte Stunden dort verbringen können.

Eiskalte Schönheit – Das Schneehotel
Nach einer kurzen Aufwärmpause mit heißem Tee und einer Portion Rentierwurst (ja, ich war skeptisch – aber sie war überraschend lecker!), ging es weiter ins Schneehotel.
- Temperatur: Stetige -1°C
- Jedes Zimmer wurde individuell von Eiskünstlern gestaltet und kunstvoll beleuchtet. Wunderschöne Schnitzereien, gefrorene Skulpturen und diese besondere, fast magische Stille machten den Besuch zu etwas ganz Besonderem.
💡 Übernachten? Für Abenteuerlustige gibt es die Möglichkeit, in den Eissuiten zu schlafen – mit dickem Schlafsack versteht sich. Aber bei einem Preis von etwa 600 EUR pro Nacht und der Aussicht auf eine eiskalte Nacht, habe ich mich dann doch lieber für den Rückweg aufs Schiff entschieden.
Rentierbesuch & ein bisschen Rentierhumor
Bevor wir wieder Richtung Schiff aufbrachen, besuchten wir noch die Rentiere. Mit Flechten und Moosen in der Hand durften wir die neugierigen Tiere füttern. Und natürlich kam mir da direkt der Gedanke an die vorher gegessene Rentierwurst… Die Rentiere selbst waren aber sehr entspannt und wie es scheint: immer hungrig.
Rückfahrt mit starkem Seegang
Zurück auf dem Schiff ging es wieder hinaus auf die Barentssee – und der Seegang hatte es in sich! So stark, dass wir den nächsten Hafen nicht mehr ansteuern konnten.
- Das Abendessen mit Seegang war noch ganz unterhaltsam – man wird ja schnell kreativ, um sein Besteck auf dem Teller zu halten.
- Später wurde es aber ruhiger, als das Schiff kurz in einen Fjord einfuhr. Ich nutzte den Moment, setzte mich mit einem Weihnachtsbier auf Deck 7, hörte einen Podcast und strickte dabei. Es gibt kaum etwas Entspannenderes!
Doch kaum waren wir wieder draußen auf der offenen See, ging der Seegang erneut richtig los. In der Nacht habe ich vielleicht vier Stunden geschlafen – aber immerhin: mir wurde nicht schlecht! Offensichtlich bin ich seefest.
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Tag 8: Hammerfest – Eine Nacht wie auf der Achterbahn & ein kurzer Landgang
Was für eine Nacht! Ich glaube, das Meer war eifersüchtig auf die Nordlichter vom Vortag und wollte uns zeigen, dass es ebenfalls für Spektakel sorgen kann.
Wir hatten starken Seegang, das Schiff wurde regelrecht von den Wellen hochgehoben und knallte dann zurück aufs Wasser. Teilweise fühlte es sich an wie eine Achterbahnfahrt, nur ohne Sicherheitsbügel. Schlaf? Fehlanzeige. Vielleicht vier Stunden.
Gute Nachricht: Ich bin nicht seekrank geworden – dafür war mein Appetit auf das Frühstück umso größer!
Hammerfest – Starker Wind, kurzer Landgang
Leider brachte der Gegenwind nicht nur eine unruhige Nacht, sondern auch eine verspätete Ankunft in Hammerfest. Dadurch blieb uns nur ein kurzer Aufenthalt in der nördlichsten Stadt Europas, bevor es wieder zurück aufs Schiff ging.
Unser Landgang führte uns zur UNESCO-Kulturerbestätte Struve-Bogen (skandinavisch-russische Meridianbogen)
Hier wurde zum ersten Mal wissenschaftlich der Längengrad exakt berechnet – ein bedeutender Meilenstein der Navigation.
Ein spannender Ort mit historischer Bedeutung, doch aufgrund der knappen Zeit konnten wir nicht viel von Hammerfest sehen.
Nachmittag an Bord & ein letzter Ausflug geplant
Zurück auf dem Schiff gab es wieder das gewohnte Bordprogramm – Vorträge, Entspannung und jede Menge Geschichten über vergangene Seefahrer. Da die Wetterverhältnisse weiterhin unbeständig waren, habe ich beschlossen, für den letzten Tag noch einen Ausflug zum Marmorbergwerk zu buchen.
Der Vorteil?
Der Ausflug führt nicht über die offene Seestrecke, sondern bleibt in ruhigeren Gewässern – eine kluge Wahl, falls das Meer noch einmal zeigen möchte, was es kann.
Fazit: Eine durchgeschüttelte Nacht & ein ruhiger Landgang
Ein Tag, der nicht zu den spektakulärsten dieser Reise gehörte – aber nicht jeder Tag kann voller Abenteuer sein. Nach der wilden Nacht war ich ohnehin froh, ein wenig entspannter in den Tag zu starten.

Mein Tipp:
Wenn das Wetter auf der Hurtigruten unruhig wird, lohnt es sich, den letzten Ausflug bewusst so zu wählen, dass man möglichst wenig offene Seestrecken mitnehmen muss.
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Tag 9: Svolvær – Ein Hauch von Nostalgie, winterliche Magie & Aquavit-Abenteuer
Heute verbrachten wir den Großteil des Tages an Bord – der starke Gegenwind machte das Reisen etwas langsamer und sorgte für verspätete Ankünfte. Dennoch gab es wieder einige spannende Erlebnisse, darunter ein viel zu kurzer Museumsbesuch, eine beeindruckende Fjordkulisse und eine kulinarische Premiere mit Linien-Aquavit.
Hurtigruten-Museum in Stokmarknes – Ein kurzer Sprint durch die Geschichte
Am Vormittag legten wir für einen kurzen Stopp in Stokmarknes an, der Geburtsstätte der Hurtigruten. Hier befindet sich das Hurtigruten-Museum, das die Entwicklung der legendären Postschifflinie zeigt.
Das Highlight des Museums?
- Die MS Finnmarken, ein komplett erhaltenes altes Hurtigruten-Schiff, das man von innen besichtigen kann. Hier sieht man eindrucksvoll, wie sich der Komfort an Bord über die Jahrzehnte verändert hat.
Leider hatten wir nur 20 Minuten Zeit – viel zu wenig, um all die spannenden Ausstellungen in Ruhe anzuschauen. Ich war nur einmal durchgerannt und wusste sofort: Hier muss ich nochmal her!
Ein Blick in den Trollfjord – zumindest fast
Dank etwas besserem Wetter wagte unser Kapitän einen Versuch, uns den Eingang zum Trollfjord zu zeigen.
Wusstest du?
- Im Winter ist das Befahren dieses spektakulären Fjords verboten, da die steilen Berghänge Lawinen auslösen könnten.
- Genau wie der Geirangerfjord bleibt er den Winterreisenden daher verborgen – ein guter Grund, nochmal im Sommer zurückzukommen!
Auch wenn wir nicht hineinfahren konnten, war allein der Blick auf die majestätischen Berge und die schmale Einfahrt beeindruckend.
Mein erster Linien-Aquavit – eine kleine Überraschung
Auf Deck 7 in der Bar kam es zu einer Premiere: Ich probierte meinen ersten Linien-Aquavit!
Kurzer Exkurs: Was ist Linien-Aquavit?
- Diese norwegische Spezialität entstand durch Zufall: Ursprünglich wollte eine norwegische Firma Aquavit nach Übersee exportieren, doch das Geschäft floppte.
- Die Fässer wurden wieder zurück nach Norwegen transportiert – und man stellte fest, dass die lange Reise über das Meer den Geschmack deutlich verbessert hatte.
- Seitdem wird Linien-Aquavit bewusst zweimal über den Äquator geschifft, um die besondere Reifung zu erzielen.
Und mein Urteil? Nicht wirklich mein Geschmack – aber ein Versuch war es wert!
Fazit: Ein Tag mit schönen, aber kurzen Momenten
Das Hurtigruten-Museum, der Blick auf den Trollfjord und der kleine Winterspaziergang in Svolvær machten den Tag trotz der Verzögerungen besonders.
- Mein Fazit:
- Hurtigruten-Museum: Muss ich definitiv nochmal in Ruhe besuchen!
- Trollfjord: Bleibt auf meiner Sommer-Bucketlist.
- Linien-Aquavit: Einmal probiert – reicht.
Dank meines kleinen Aquavit-Experiments (oder vielleicht auch einfach des endlich ruhigen Seegangs) habe ich diese Nacht wunderbar geschlafen. Morgen steht dann schon unser letzter Tag an Bord an – die Reise neigt sich langsam dem Ende zu…
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Tag 10 – Brønnøysund: Ein Löffel Mut & ein feierlicher Abschied
Heute war der letzte volle Tag auf dem Schiff – und er hatte noch einmal einige besondere Momente zu bieten: die erneute Überquerung des Polarkreises, eine ganz spezielle „Zeremonie“ und ein feierliches Captain’s Dinner zum krönenden Abschluss.
8:45 Uhr – Zurück über den Polarkreis!
Nach fünf Tagen ohne Sonnenlicht war es endlich soweit: Wir überquerten den Polarkreis erneut – diesmal Richtung Süden!
Und weil unser Körper nach so vielen dunklen Tagen dringend Vitamin D brauchte, gab es eine ganz besondere „Medizin“ an Bord:
Einen Löffel frischen Lebertran!
- Ja, richtig gelesen – echtes norwegisches Fischöl, direkt vom Löffel.
- Als Belohnung für unseren Mut durften wir den Löffel als Souvenir behalten – graviert mit der Route und dem Namen der Hurtigruten. Ein schönes Erinnerungsstück, das man übrigens nicht kaufen kann – man muss es sich verdienen!
Ob es geschmeckt hat? Sagen wir mal so: Ich bin jetzt offiziell mit Omega-3 versorgt.
Ein Winterspaziergang durch Brønnøysund
Am Nachmittag legten wir für einen kleinen Landgang in Brønnøysund an.
Die Stadt war noch tief in den Winter gehüllt, und wir genossen einen letzten Spaziergang im Schnee. Obwohl es erst 15:00 Uhr war, war es bereits dunkel – aber immerhin hatten wir mittlerweile wieder 4 Stunden Tageslicht, dank der Überquerung des Polarkreises.
Es war schön, nochmal die klare Winterluft zu genießen, bevor es zurück an Bord ging – denn dort wartete der festliche Höhepunkt der Reise.
Das Captain’s Dinner – Ein feierlicher Abschluss
Am Abend stand das Captain’s Dinner auf dem Programm – ein ganz besonderes Erlebnis auf den Hurtigruten. Die gesamte Crew war festlich gekleidet, und die Stimmung an Bord war feierlich und ausgelassen. Es gab ein fantastisches Fünf-Gänge-Menü mit Prosecco & Wein – ein würdiger Abschluss dieser einmaligen Reise.
Während wir gemeinsam speisten und auf die letzten zehn Tage zurückblickten, wurde mir bewusst, wie schnell die Zeit vergangen war. Von magischen Nordlichtern über eisige Fjorde bis hin zu kulinarischen Mutproben – diese Reise hatte alles.
Fazit: Ein Tag zum Feiern & Erinnern
Die erneute Polarkreis-Überquerung, das winterliche Brønnøysund und das elegante Captain’s Dinner machten diesen letzten Tag an Bord zu einem perfekten Abschluss.
Mein Fazit:
- Polarkreis-Überquerung mit Lebertran – check!
- Winterspaziergang in
- Brønnøysund – wunderschön.
- Captain’s Dinner – ein würdiges Finale dieser unvergesslichen Reise.
Morgen endet unsere Fahrt – aber die Erinnerungen an diese Reise werden noch lange bleiben. Was für ein Abenteuer!
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Tag 11 – Abschied von der Hurtigruten: Marmormine & ein letzter Abend an Bord
Heute war unser letzter Tag auf dem Schiff, und so langsam machte sich die Wehmut breit. Doch bevor wir endgültig Abschied nahmen, standen noch einige interessante Programmpunkte auf dem Plan.
Vormittag: Abschiedsstimmung & letzte Infos
Der Tag begann mit den letzten Informationen zum Auschecken und einem Überblick über die bevorstehenden Ausflüge. Eine letzte Gelegenheit, all das aufzusaugen, was die Hurtigruten in den verbleibenden Stunden noch zu bieten hatte.
Ausflug zur Marmormine – Ein Abenteuer unter der Erde
Am Nachmittag ging es für mich noch auf einen letzten Ausflug zur Marmormine Bergtatt – ein spannendes Erlebnis, das jedoch unter besseren Wetterbedingungen sicher noch beeindruckender gewesen wäre. Die Fahrt zur Mine führte über eine Überlandstraße mit Blick auf die Europabrücke, doch leider hatten wir starken Regen und totale Dunkelheit. Im Sommer wäre dieser Ausflug sicher spektakulär – im Winter war es eher ein Erlebnis für echte Höhlenfans.
Das Highlight der Marmormine?
- Eine Bootsfahrt auf den unterirdischen Seen, begleitet von mystischer Musik & Lichtinstallationen – das hatte schon etwas Magisches!
- Danach gab es ein kleines Süppchen zur Stärkung und interessante Infos über den Marmorabbau.
Trotz des Wetters war es ein besonderer Abschluss – wenn auch ein Ausflug, den ich persönlich eher für den Sommer empfehlen würde.
Ankunft in Molde & ein spätes Abendessen
Nach der Tour ging es weiter mit dem Bus nach Molde, wo wir eigentlich direkt aufs Schiff zurückkehren wollten.
Die Realität?
- Das Schiff hatte Verspätung, also hieß es warten im Regen.
- Endlich an Bord, blieb kaum noch Zeit für das letzte Abendessen – um 22:15 Uhr wurde es eine schnelle Mahlzeit, bevor es sofort ins Bett ging.
Fazit: Der letzte Tag – zwischen Abschied & Abenteuer
Auch wenn der Abschied von der Hurtigruten bevorstand, bot der Tag mit der Marmormine noch einmal ein spannendes Erlebnis. Morgen heißt es dann endgültig Koffer packen & Abschied nehmen – doch die Erinnerungen an diese besondere Reise werden bleiben.
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Tag 12 – Abschied von der Hurtigruten: Bergen & Heimreise
Und dann war er da – der letzte Tag dieser wunderschönen Reise.
Schon am Morgen machte sich Wehmut breit, denn nach zwölf Tagen voller unvergesslicher Erlebnisse hieß es Abschied nehmen.
Letzte Stunden an Bord & Ausschiffen in Bergen
Und plötzlich war er da – der letzte Tag dieser unvergesslichen Reise. Schon beim Aufwachen spürte ich eine gewisse Wehmut, denn nach zwölf Tagen voller Abenteuer hieß es Abschied nehmen.
Nach dem Frühstück packte ich meine letzten Sachen zusammen, stellte den Koffer zum Abholen bereit und versuchte, die letzten Stunden an Bord noch bewusst zu genießen. Beim gemeinsamen Mittagessen tauschten wir Erinnerungen aus, lachten über kleine Missgeschicke und waren uns einig: Diese Reise hatte uns alle auf besondere Weise berührt.
Am Nachmittag, pünktlich um 14:45 Uhr, legte unser Schiff in Bergen an. Das Ausschiffen verlief erstaunlich zügig. Nach Decks geordnet, verließen wir nacheinander das Schiff, nahmen unsere Koffer in Empfang und stiegen in die bereitstehenden Busse, die uns zum Flughafen brachten. Die Fahrt war kurz, aber es fühlte sich seltsam an, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Am Flughafen angekommen, verlief das Einchecken zunächst etwas schleppend, aber es blieb genug Zeit für einen letzten norwegischen Kaffee. Während ich im Terminal saß, ließ ich die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren – all die wunderbaren Orte, die beeindruckenden Naturkulissen und die vielen besonderen Momente, die ich erleben durfte.
Der Flug nach Amsterdam verlief problemlos, und auch der Umstieg dort klappte reibungslos. Doch als ich in Nürnberg ankam, fehlte leider mein Handgepäck-Koffer, den ich auf Bitten der Airline noch am Gate aufgegeben hatte. Ein kleiner Wermutstropfen zum Abschluss, aber nach zwölf Tagen voller unvergesslicher Erlebnisse wollte ich mich davon nicht die Laune verderben lassen.
Spätabends fiel ich schließlich erschöpft, aber glücklich in mein eigenes Bett – und stellte überrascht fest, dass es sich anfühlte, als würde es noch leicht schaukeln. Dieses eigenartige Gefühl, das viele nach einer längeren Zeit auf einem Schiff kennen, begleitete mich noch für einige Stunden.
Während ich in den Schlaf dämmerte, dachte ich daran, wie sehr mich diese Reise inspiriert hatte. Die raue Schönheit des Nordens, die majestätischen Fjorde, die magischen Nordlichter und die einzigartigen Begegnungen mit Menschen und Tieren – all das hatte einen festen Platz in meinem Herzen gefunden. Ich wusste schon in diesem Moment: Das war nicht meine letzte Hurtigruten-Reise. Ich komme wieder.
Mein Fazit zur Hurtigruten-Reise:

Hurtigruten Kreuzfahrt
Route: Bergen → Kirkenes → Bergen

Schiff Richard With

Reisedatum:
3. – 14. Dezember 2024

Saison:
Winter (Nebensaison)

Pluspunkte –
Was mir besonders gut gefallen hat:
Pluspunkte - was mir besonders gut gefallen hat:
Preis-Leistung & Angebote für Alleinreisende
✔ Faire Preise für Alleinreisende – Hurtigruten bietet spezielle Termine ohne Einzelkabinenzuschlag. Tipp: Unbedingt direkt in Hamburg anrufen und beraten lassen!
✔ An- & Abreisepaket buchbar – So übernimmt Hurtigruten die Verantwortung, falls es Probleme mit den Flügen gibt (wie bei mir).
Schiffsleben & Atmosphäre
✔ Kleines Schiff, familiäre Atmosphäre – Maximal 600 Gäste, im Winter oft nur 200–230. Perfekt für Alleinreisende, da man sich immer wieder begegnet.
✔ Tolle Aufenthaltsbereiche mit kostenlosem Kaffee & Wasser – Perfekt für gesellige Momente oder ruhige Stunden mit Blick auf die Fjorde.
✔ Mehrsprachige Crew – Deutsch, Englisch und Norwegisch sind Standard.
Kulinarik
✔ Exzellentes Essen mit regionalem Bezug – Norway’s Coastal Kitchen setzt auf lokale Produkte. Vollpension mit drei Mahlzeiten, Kaffee & Wasser inklusive.
Wissen & Erlebnisse
✔ Hochwertige Vorträge vom Expeditionsteam – Spannende Themen, exzellent präsentiert, immer auf Deutsch & Englisch.
✔ Einzigartige Naturerlebnisse – Nordlichter, Polartaufe, Husky-Abenteuer, Schneehotels – die Reise bietet unvergessliche Highlights.

Minuspunkte –
Was weniger gut war
Minuspunkte - was weniger gut war:
Zusatzkosten für Getränke
Hohe Preise für Getränke – Ein Glas Wein kostet mindestens 10 EUR. Getränkepakete gibt es nur für zwei Personen, was für Alleinreisende unpraktisch ist.
Wenig Zeit in den Häfen
Kurzstopps – Die klassische Postroute ist keine klassische Kreuzfahrt. Wer viel von den Städten sehen möchte, sollte eine Variante mit längeren Aufenthalten wählen.

Neutrale Punkte – Kann gut oder schlecht sein, je nach Erwartung
Seegang & Wetter
➖ Spürbare Seereise – Die kleineren Schiffe schaukeln bei starkem Seegang, aber die Wettervorhersagen sind präzise, sodass man vorsorgen kann.
➖ Kurze Tage im Winter – Wenig Tageslicht bedeutet weniger Landschaftsgenuss. Dafür sind die Nordlichter ein unglaubliches Highlight! Viele Gäste kommen genau deshalb zum zweiten Mal.
Route & Fahrplan
➖ Starre Fahrzeiten – Abfahrtszeiten sind fix, Ankunftszeiten wetterabhängig. Aufenthalte können sich verkürzen oder ein Hafen kann ausfallen.
➖ Strenge Zeitplanung – Wer zu spät zurückkommt, verpasst das Schiff! In dem Fall muss man selbst zusehen, wie man in den nächsten Hafen kommt (mit Unterstützung des Expeditionsteams, aber auf eigene Kosten).
Ausflüge
➖ Nicht alle Ausflüge lohnen sich – Tromsø & Marmormine waren im Winter nicht so beeindruckend. Aber die Hurtigruten-Ausflüge garantieren, dass man das Schiff nicht verpasst.
Fazit meiner Hurtigruten-Winterreise
Meine Reise mit der Hurtigruten war eine unvergessliche Erfahrung voller beeindruckender Naturmomente, winterlicher Abenteuer und skandinavischer Gemütlichkeit. Von der Überquerung des Polarkreises über magische Nordlichter bis hin zu Huskywelpen und eisigen Fjorden – jeder Tag hatte seine ganz eigene Magie.
Besonders gefallen hat mir die perfekte Mischung aus Komfort und Abenteuer. Die Hurtigruten sind keine klassische Kreuzfahrt, sondern eine traditionsreiche Postschiffroute, bei der man das wahre Norwegen erlebt – mit all seinen Wetterkapriolen, der Dunkelheit des Winters und den besonderen Lichtstimmungen.
Allerdings gab es auch einige Herausforderungen: Wetterbedingte Verzögerungen, kurze Aufenthalte in den Häfen und einige Ausflüge, die im Winter nicht die gleiche Wirkung entfalten wie im Sommer. Aber genau das macht den Charme dieser Reise aus – man muss flexibel sein und sich auf das Abenteuer einlassen.
