
Stricken & Meer – Mit Nadel, Wolle und Wellengang unterwegs
Schon als ich das erste Mal von der Idee einer Strickreise auf dem Schiff hörte, wusste ich: Das ist was für mich. Stricken ist für mich wie Meditation mit Händen – und Reisen sowieso meine große Leidenschaft. Warum also nicht beides verbinden? Der Anbieter „Stricken und Meer“ organisiert genau solche Kombinationen: Schiffsreisen mit Strickworkshops, Lesungen und Ausflügen zu Wollgeschäften – inklusive guter Gesellschaft und Seeluft. Also los!
Hier mein Bericht über die zugegeben etwas skurrile Reise..
Tag 1 – Frühstart mit Wolle und Weckerchaos
Meine größte Sorge vor dieser Reise war tatsächlich das Aufstehen. Der Wecker war auf 4:15 Uhr gestellt – ja, wirklich! Um auf Nummer sicher zu gehen, hatte ich einen klassischen Reisewecker dabei, das Handy auf dem Nachttisch und das iPad bewusst weit entfernt platziert – alles, um ja aufzustehen. Und siehe da: Ich war beim ersten Piepen hellwach. Die Busse holten uns pünktlich an der Kirchenallee in Hamburg ab, mein Hotel lag praktischerweise auf der Seite wo die Busse hielten gegenüber vom Hauptbahnhof.
Im Bus saßen schon viele Frauen, einige hatten bereits ab Hannover zugestiegen. Und mit „viele Frauen“ meine ich: 140 strickfreudige Damen – alle mit Wintergepäck, Stricktaschen und Vorfreude im Herzen. Die armen Busfahrer mussten wirklich jedes Fach und jede Lücke nutzen, um all unser Gepäck unterzubringen.
Die Toilettenpausen in Dänemark waren legendär – drei Damentoiletten, 140 Damen, 15 Minuten Zeit. Ich erspare euch Details, aber sagen wir so: Das Timing wurde flexibel gehandhabt.
Gegen Mittag erreichten wir Hirtshals in Dänemark, wo die Fähre Norröna der Smyril Line schon wartete. Beim Einchecken hieß es dann: 140 Frauen, zwei Schalter – das zog sich ein wenig. Aber die Stimmung war gut, alle waren pünktlich auf dem Schiff und zur Begrüßung gab es Aquavit (für mich immer noch Geschmackssache), eine hübsche Tasche mit Infos und dann ging´s erstmal in die Kabine, die wirklich gut ausgestattet war.
Um 16:00 Uhr wurde uns das Programm vorgestellt – das Highlight des Tages war aber eindeutig das erste gemeinsame Abendessen um 17:45 Uhr. Nach einem Tag mit fast leerem Magen schmeckte das Buffet doppelt gut. Dazu ein Glas Wein, viele nette Gespräche – ich wusste sofort: Diese Truppe ist besonders.

Tag 2 – Stricken an Deck bei Sonne und Seeluft
Nach einer ruhigen Nacht begann auch der erste Seetag entspannt: ein gutes Frühstück, dann der erste Strickworkshop. Zugegeben – organisatorisch war da noch Luft nach oben. Die Workshops waren eher locker als lehrreich, aber ich fand schnell Anschluss an andere Mitreisende, und das war sowieso das Beste an der Reise: die Gemeinschaft.
Zwischendurch ging ich immer wieder an Deck – bei strahlendem Sonnenschein und kaltem Wind konnte man einmal tief durchatmen, die Nase in die Sonne halten und das Schiff unter sich spüren.
Leider hatte ich ein kleines Problem mit meiner Kabine: Der Geruch aus der Küche zog regelmäßig hinein, und es roch nach allem – nur nicht gut. Ich beantragte einen Kabinenwechsel. Die Hoffnung blieb, aber erstmal ging’s wieder ins Bett. Am nächsten Morgen würden wir um 7:30 Uhr auf den Färöer-Inseln ankommen, also Wecker auf 6:00 Uhr!
Tag 3 – Ein bisschen Färöer, ein bisschen Wolle
In Tórshavn standen die Busse schon bereit. Unsere Reiseleiterin Regina war eine echte Entdeckung – humorvoll, informativ und mit einem liebevollen Blick auf ihre Heimat.
Wir fuhren über die Hauptinsel Streymoy bis nach Tjørnuvík, ein winziger Ort am Meer, der bei Surfern als Geheimtipp gilt. Warm wird es auf den Faröer nicht. Bei 17 Grad ruft man hier schon „Hitzewelle!“ – Surfen hier wäre für mich also eher nichts.
Danach besuchten wir Kvívík, ein noch kleineres Örtchen mit einem winzigen Strickladen. Die Besitzerin war vollkommen überwältigt von der plötzlich einströmenden Woll-Meute. Nicht alle konnten etwas kaufen – aber dafür hatten wir den Ort für uns, und das war schön.
Pünktlich um 12:00 Uhr hieß es wieder „alle an Bord“, und es ging weiter Richtung Island.
Tag 4 – Island mit Sonnenschein und Lettlopi
Morgens fuhren wir durch den Fjord auf Seyðisfjörður zu – schneebedeckte Berge, blauer Himmel, glitzerndes Wasser. Ich war sofort wieder verzaubert. Bei meiner letzten Islandreise hatte ich viel Regen – heute zeigte sich das Land von seiner besten Seite mit blauem Himmel und Sonne.
Unser Ausflug führte über einen schneefreien Pass (Gott sei Dank!) zu einem Wasserfall, einem Basaltcanyon und schließlich nach Egilsstaðir, wo wir in einem Netto-Supermarkt eine ganze Wand Lettlopi-Wolle fand. Natürlich habe ich zugeschlagen und mir genügend Wolle für einen Pullover gesichert – schließlich braucht man Erinnerungen, die man tragen kann.
Abends wieder leckeres Buffet, aber die Buch-Lesung war nicht mein Fall – ein seichtes Liebesdrama statt Krimi. Ich bin lieber an Deck gegangen und habe versucht, Nordlichter zu erspähen – leider aufgrund der Wolken ohne Erfolg. Dafür: erholsamer Schlaf.
Tipp:
Was Léttlopi Wolle so besonders macht und wo du sie bestellen kannst, erfährst du hier.
Tag 5 – Der schönste Tag: Allein unterwegs in Seyðisfjörður
Ich hatte keinen Ausflug gebucht und ließ den Tag in aller Ruhe angehen. Frühstück mit Blick auf das leere Restaurant – die meisten waren unterwegs. Dann schlenderte ich allein durch den Ort, ganz ohne Ziel.
Ich wanderte zu einem Wasserfall, setzte mich auf einen Stein und lauschte dem Rauschen – absolute Stille, nur Natur. So fühlt sich Freiheit an.
Seyðisfjörður ist übrigens Drehort der Krimiserie „Trapped“ – und ich kann bestätigen: Wenn der Pass gesperrt ist, ist man hier wirklich „trapped“. Einen anderen Weg raus aus dem Ort gibt es nicht.
Abends ging es weiter Richtung Färöer – und mit dem Verlassen des Fjords kam der Sturm. Das Meer begann zu tanzen, aber wir saßen tapfer in der Bar, tranken Aperol Spritz, hörten Livemusik – und hielten uns an den Stricknadeln fest.
Tag 6 – Färöer Reloaded: Wolle, Wind und wackelige Nerven
Nach einer durchwackelten Nacht mit teils sechs Metern hohen Wellen sahen wir morgens ein wenig mitgenommen aus – also wir, nicht das Meer. Das präsentierte sich weiter in seiner ungestümen Schönheit. In meiner Kabine hatte alles geknarzt und gezittert, der Schrank sang im Takt des Wellengangs, und ich fragte mich mehr als einmal, ob sich die Decke vielleicht selbstständig machen würde. Immerhin konnte ich in den frühen Morgenstunden doch noch zwei Stündchen schlafen. Das hat gereicht, um halbwegs wach beim Frühstück aufzuschlagen – und das war auch gut so, denn der Tag sollte noch einiges bereithalten.
Vormittags wurde im „Stricksaal“ tapfer gestrickt. Einige Damen mussten allerdings passen – der Seegang war noch so präsent, dass sie lieber das Bett oder den Horizont fixierten. Ich war aber fest entschlossen, mich nicht unterkriegen zu lassen. Gegen Mittag beruhigte sich das Meer ein wenig, und ich nutzte die Chance für einen kleinen Mittagsschlaf, um Energie für unseren nächsten Landgang zu tanken.
Gegen 16:00 Uhr liefen wir erneut Tórshavn auf den Färöer-Inseln an. Und da warteten sie schon – unsere Busse. Schnell ging es los zur Strickfabrik Navia, dem Mekka der faröischen Wollträume. Der Weg dahin war ein kleines Abenteuer: Wir fuhren durch einen Unterwassertunnel mit einem Kreisverkehr – ja, richtig gelesen. Ein Kreisverkehr. Unter dem Meer. Und mittendrin eine Kunstinstallation, die so schön war, dass man kurz vergaß, dass über einem Tonnen von Wasser lagen.
In der Strickfabrik angekommen, war klar: Hier wird eingekauft. Und zwar ordentlich. Ich war natürlich auch mit dabei – schließlich hatte ich noch eine Faltreisetasche im Koffer. Die Qualität der Wolle ist toll, und allein das Gefühl, Wolle direkt vor Ort zu kaufen, macht sie noch schöner.
Im Anschluss besuchten wir eine kleine Schaffarm, die sich – Überraschung! – ebenfalls im Besitz des Navia-Besitzers befand. Eine clevere Kombination, aber auch sympathisch, denn man spürte, dass hier mit Leidenschaft gearbeitet wird. Wir lernten einiges über das Färöer-Schaf, das ein wetterfestes, dichtes Fell hat und ein ganz besonderer Charakter ist – eigensinnig und robust, wie die Inselbewohner selbst.
Als kleines Extra bekamen wir Probierhäppchen: getrocknetes Schaffleisch (sehr eigen, aber erstaunlich gut), Schafswurst (schmeckt ein bisschen wie Wildsalami) und einen wunderbar frischen Rhabarbersaft. Allein dafür hätte sich der Ausflug gelohnt.
Zurück auf dem Schiff ging’s gleich weiter mit dem Abendessen – und leider auch mit dem Wellengang. Er nahm wieder ordentlich Fahrt auf und kündigte eine zweite stürmische Nacht an. Meine Hoffnung auf ruhigen Schlaf sank mit jedem Windstoß.
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Damit Stricken auch auf Reisen entspannend ist, empfehle ich in eine praktische Aufbewahrungstasche speziell für Handarbeitsbedarf zu investieren. Übersichtlich & sofort alles parat, damit du dich aufs Stricken konzentrieren kannst.
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Tag 7 – Die hohe Kunst des Kaffeetrinkens bei 10 Meter hohen Wellen
Der letzte volle Tag an Bord war – ich sage es, wie es war – anstrengend. Der Seegang hatte sich noch einmal deutlich gesteigert. Die Wellen sollen laut Durchsage bis zu 10 Meter hoch gewesen sein. Und glaubt mir: Das merkt man. Man schwankt nicht nur beim Gehen – man schwankt auch im Sitzen, Stehen, Liegen und sogar beim Denken.
Sich auf den Beinen zu halten war fast ein Kunststück, und ich entwickelte neue Strategien, um den Kaffee heil an den Tisch zu bekommen. Von drei Tassen blieben vielleicht 1,5 tatsächlich trinkbar. Der Rest machte Bekanntschaft mit Tisch, Ärmel oder Boden.
Das Packen für die Heimreise wurde zur Akrobatik. Der Koffer bewegte sich mit dem Schiff, mein Pullover flüchtete vom Bett und der Kulturbeutel schien seine eigene Reise anzutreten. Ich brauchte gefühlt drei Arme: einer zum Festhalten, einer zum Einpacken – und einer zum Abstützen.
Auch das Essen – sonst eine der schönsten Zeiten des Tages – wurde zur Herausforderung. Ich schaffte nur ein bisschen Reis und ein kleines Stück Kuchen. Alles andere hätte ich nicht sicher vom Teller zum Mund bekommen. Die Gabel wollte nicht, wohin ich wollte – und das Glas musste von einer Mitreisende festgehalten werden.
Das Bordprogramm lief trotzdem weiter – die Strickrunden waren erstaunlich gut besucht, einige Teilnehmerinnen hielten sich tapfer an ihren Maschen fest, als gäbe es keinen Sturm. Ich bewunderte das sehr, hatte aber selber kaum Lust, noch lange zu bleiben.
Was ich etwas enttäuschend fand: Von Seiten der Reederei kam wenig. Keine Durchsage vom Kapitän zur Lage, keine erneute Sicherheitsunterweisung, keine kleinen Beruhigungen. Als jemand, der das Meer liebt, aber kein alter Seebär ist, hätte ich mir gewünscht, dass man uns ein bisschen mehr „abholt“ – wenigstens mit Worten.
Abends dann die Verabschiedung durch den Veranstalter – natürlich mit Aquavit. Obwohl ich den eigentlich nicht mag, habe ich zwei Gläser getrunken. Einer zum Feiern, einer für die Nerven. Danach konnte ich tatsächlich schlafen. Ab Mitternacht beruhigte sich das Meer, und als wir uns der Küste Norwegens näherten, wurde die Schaukelei sanfter.
Tag 8 – Heimreise mit Wolle im Herzen und Wind im Kopf
Nach der stürmischen Nacht, in der das Meer endlich wieder ein bisschen Nachsicht mit uns hatte, erwachte ich tatsächlich ausgeschlafen – zumindest für meine Verhältnisse. Die Wellen waren ruhiger, das Schiff schaukelte nur noch sanft, und man konnte wieder ohne sich festzuklammern zur Dusche gehen. Ein echter Luxus nach dem Tag zuvor!
Mit einer knappen Stunde Verspätung liefen wir gegen Vormittag in Hirtshals ein. Ich war ehrlich gesagt froh, festen Boden unter den Füßen zu spüren. Man entwickelt auf so einer Seereise plötzlich eine neue Wertschätzung für Dinge wie Gehwegplatten und horizontale Linien.
Die Ausschiffung verlief erstaunlich reibungslos. Das Organisationsteam von „Stricken und Meer“ hatte mitgedacht und einen Bus mit Anhänger bereitgestellt – eine weise Entscheidung. Schließlich waren wir 140 strickbegeisterte Frauen mit Wintergepäck und ordentlich Wollvorrat, den wir in Island und auf den Färöer-Inseln eifrig zusammengekauft hatten. Ich selbst hatte meine zusätzliche Faltreisetasche vorgekommen, mit Nadia und Lettlopi – Islandwolle mit Charakter.
Der Bus war modern, bequem und sauber – nach all dem Geschaukel war das Reisen auf vier Rädern eine echte Wohltat. Unser Fahrer war freundlich und hatte zum Glück eine sehr geduldige Art, denn die Gespräche im Bus drehten sich fast ausschließlich um Lieblingsgarne, geplante Projekte und die Frage, wer denn nun tatsächlich schon in der nächsten Woche mit einem neuen Projekt beginnt. (Spoiler: Ich. Natürlich.)

Die Fahrt verlief ruhig, mit regelmäßigen Pausen. Besonders angenehm war der Halt an der großen Raststätte bei Horsens, die eine gute Infrastruktur hatte. Genug Toiletten, bequeme Sitzplätze, ein Café, das sogar brauchbaren Cappuccino servierte – ein wahrer Segen nach der minimalistischen Rastplatz-Erfahrung auf der Hinfahrt.
Gegen 20:00 Uhr erreichten wir Hamburg, und ich war froh, dass ich mir noch eine Nacht im Hotel gegönnt hatte. Der Gedanke, jetzt noch in den Zug zu steigen und quer durch Deutschland zu fahren, erschien mir unmenschlich – vor allem mit der Wolle im Gepäck. Und, ganz ehrlich, ich wollte noch ein bisschen „nachklingen“.
Im Hotelzimmer angekommen, ließ ich mich aufs Bett fallen, holte tief Luft und spürte die Nachwirkungen der Reise: das leichte Wiegen in den Beinen, das Bedürfnis nach einem Getränk, das im Glas blieb – und dieses wohltuende Gefühl, mit sich und der Welt im Einklang gewesen zu sein.
Ich schaute meine Beute an – wunderschöne Wolle, neue Ideen im Kopf, Kontakte zu tollen Frauen aus ganz Deutschland – und wusste: Auch wenn ich diese Reise nicht noch einmal in exakt dieser Form machen werde, diese Woche war besonders. Ein bisschen verrückt, ein bisschen chaotisch, sehr verbindend – und definitiv eine Erinnerung voller Farben, Maschen und Geschichten.

Stricken & Meer
Route: Hamburg → Hirtshals → Faröer → Island → Faröer → Hirtshals → Hamburg

Reise-veranstalter

Reisedatum:
16.-23. März 2025

Saison:
Frühjahr (Nebensaison)

Reiseart:
Schiffsreise / Gruppenreise
Mein Fazit zur Reise „Stricken & Meer“

Pluspunkte –
Was mir besonders gut gefallen hat:
Pluspunkte - was mir besonders gut gefallen hat:
✅ Gemeinschaftserlebnis unter Gleichgesinnten: 200 strickbegeisterte Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – eine tolle, bunte Truppe mit vielen schönen Kontakten, die über die Reise hinaus bestehen bleiben.
✅ Island & Färöer-Inseln: Beeindruckende Naturerlebnisse, Fjorde, Schneeberge, Wasserfälle, ruhige Ortschaften – und die Begegnung mit Elfen (fast wörtlich).
✅ Gute Atmosphäre an Bord: Geschmackvolle Aufenthaltsbereiche, Livemusik in der Bar, großzügiges Außendeck – bei gutem Wetter wunderschön.
✅ Kulinarik: Das Buffet an Bord war lecker und vielfältig. Besonders positiv: gute Qualität beim Abendessen, Getränkeauswahl inklusive.
✅ Wolle, Wolle, Wolle!: Großeinkäufe bei Navia (Färöer), im isländischen Supermarkt und auf Bauernhöfen – ein echtes Highlight für jede Handarbeitsliebhaberin.
✅ Individuelle Freiheit: Trotz Gruppenreise konnte man an Bord gut selbst entscheiden, wie man den Tag verbringt – Ausflug oder Spaziergang, Strickrunde oder Ruhezeit.
✅ Starkes WLAN selbst in Fjorden: Die Smyril-Line punktet mit exzellentem Empfang (extra Kosten) – sogar mitten auf See, sehr praktisch für digitale Strickanleitungen oder Podcast-Hörvergnügen.

Minuspunkte –
Was weniger gut war
Minuspunkte - was weniger gut war:
❌ Organisation des Veranstalters ausbaufähig: Zu wenig Platz in den Busse, teils überforderte Planung, kleine Strickläden völlig überlaufen – bei 140 Teilnehmerinnen etwas chaotisch.
❌ Reaktion der Reederei bei Seegang mangelhaft: Keine Info oder Durchsagen bei starkem Seegang, keine wiederholte Sicherheitsunterweisung, kein beruhigendes Wort vom Kapitän – das hätte vielen gutgetan.
❌ Probleme mit der Kabine (z. B. Küchengeruch) wurden nicht gelöst, keine Alternative angeboten – ärgerlich bei so einer langen Reise.
❌ Hoher Preis für vergleichsweise kurze Ausflüge: Kurze Aufenthalte, wenig Zeit für echte Erkundung – da stimmt Preis-Leistung nicht immer.
❌ An zwei Tagen starker bis sehr starker Seegang (bis 10 m Wellen) – das ist kein Vorwurf, aber nichts für empfindliche Mägen oder unsichere Reisende.

Kommt drauf an –
Kann gut oder schlecht sein, je nach Erwartung
Neutrale Punkte – Kann gut oder schlecht sein, je nach Erwartung
-
Gruppengröße (ca. 140 – 200 Frauen): Für manche ein geselliger Traum, für andere zu trubelig. Wer mehr Ruhe sucht, sollte gezielt kleinere Reisen wählen.
-
Strickschwerpunkt: Weniger „Workshop“ im klassischen Sinn, mehr „Community-Event mit Wolle“. Perfekt, für den Austausch, aber keine strickte Anleitung.
-
Fähre vs. Kreuzfahrt: Das Schiff war funktional und solide, aber kein schwimmendes Hotel. Wer Kreuzfahrtkomfort erwartet, könnte enttäuscht werden.
Mein Fazit zur Reise „Stricken & Meer“ – Zwischen Maschen, Meer und Mitreisenden
Diese Reise war in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Sie war bunt, laut, wuselig – und manchmal auch wackelig. Aber vor allem war sie eines: eine herzliche und verbindende Erfahrung unter Gleichgesinnten. Wann erlebt man es schon, dass 140 Frauen mit der gleichen Leidenschaft zusammenkommen und diese mit so viel Begeisterung teilen?
Ich habe mich gefreut, dass ich es gewagt habe, diese ungewöhnliche Kombination aus Schiffsreise und Strickevent auszuprobieren. Ich bin mit großen Erwartungen losgefahren – und mit noch mehr Wolle, Kontakten und Eindrücken zurückgekommen. Die Begegnungen an Bord, die Gespräche beim Kaffee, das stille Stricken mit Blick aufs Meer: all das hatte etwas zutiefst Wohltuendes.
Natürlich gab es auch Schattenseiten. Die Organisation war nicht immer optimal, gerade bei so vielen Teilnehmerinnen. Ich hatte stellenweise das Gefühl, dass das Team vor Ort etwas überfordert war – bei den Ausflügen, der Kommunikation oder auch bei der Lösung kleinerer Probleme wie dem Küchengeruch in meiner Kabine. Auch der Seegang war nicht zu unterschätzen, und ich hätte mir vom Schiffspersonal etwas mehr Unterstützung in der stürmischen Zeit gewünscht – eine kleine Ansprache vom Kapitän oder ein paar beruhigende Worte hätten sicher geholfen.
Und trotzdem: Ich habe die Tage an Bord genossen. Ich habe viel gelacht, gestrickt, mich inspirieren lassen – und war selten so durchgeschüttelt, im besten und im wörtlichen Sinne. Die Wolle wird mich noch lange an diese Reise erinnern. Und wahrscheinlich werde ich bei jedem Maschenanschlag an das Schiff, das Schaukeln und die Mitreisenden denken.
Würde ich die Reise noch einmal machen? Wahrscheinlich nicht in genau dieser Form. Vielleicht lieber an Land, mit festen Böden und mehr Zeit für die Workshops. Aber das Konzept hat etwas – und ich bin sicher, dass andere Anbieter da noch viel Potenzial haben, solche Themenreisen weiterzuentwickeln.

Was ich aber auf jeden Fall mitnehme: Mut lohnt sich. Neue Wege – oder in diesem Fall: neue Routen – eröffnen neue Blickwinkel. Ich bin stolz, dass ich alleine gefahren bin, dass ich mich auf etwas Unbekanntes eingelassen habe und mit offenen Armen empfangen wurde. Vielleicht braucht es manchmal nur ein paar Maschen – und ein bisschen Seegang – um zu merken, wie stark man wirklich ist.
Tipp: Was ist das Besondere an Léttlopi-Wolle?
Lettlopi ist eine typisch isländische Wolle, die aus der Wolle der Islandschafe hergestellt wird. Diese Tiere leben ganzjährig im rauen Klima Islands – ihre Wolle hat deshalb besondere Eigenschaften:
✔️ Wärmt, selbst wenn sie feucht ist – ideal für Islandwetter oder nordische Strickprojekte
✔️ Atmungsaktiv und temperaturausgleichend – man schwitzt nicht so schnell
✔️ Leicht & griffig – perfekt für traditionelle Islandpullis (Lopapeysa)
✔️ Etwas rustikaler in der Haptik – aber mit jedem Tragen wird sie weicher
✔️ Große Farbvielfalt – von Naturtönen bis zu kräftigen Farben
💡 Tipp von Sabine: Ich habe mir direkt vor Ort Wolle gekauft – günstiger als in Deutschland, und das Gefühl, dass der Pullover „von der Reise erzählt“, macht ihn doppelt besonders!

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