
England
GARTENREISE ZUR CHELSEA FLOWER SHOW
Wenn zwei Leidenschaften aufeinandertreffen – das Reisen und das Gärtnern – dann ist das Ergebnis eine ganz besondere Reise. So wie meine Gartenreise im Mai 2025, die mich von Erlangen über Frankfurt nach London führte – und mitten hinein ins Herz britischer Gartenkunst. Die Chelsea Flower Show war dabei nur eines von vielen Highlights!
Ob prächtige Rosengärten in Hampton Court, fantasievolle Schaugärten bei der RHS Chelsea Flower Show oder historische Gartenräume in Sissinghurst – Sabine tauchte mit offenen Augen und neugieriger Seele in die Vielfalt der englischen Gartenkultur ein. Und: Natürlich hatte ich dabei auch mein persönliches Gartennotizbuch griffbereit – immer auf der Suche nach Inspirationen für meinen eigenen Garten.
Besonders schön: Auch wenn es auf dieser Reise sehr viel Input gab, blieb immer wieder Zeit für eine Tasse Kaffee, ein Bier im Pub oder ein Gespräch mit Gleichgesinnten. Und ja, die Engländer haben sich wieder einmal von ihrer charmantesten Seite gezeigt – höflich, hilfsbereit, humorvoll.
Natürlich lief nicht alles perfekt – Stichwort: staubige Hotelzimmer, fehlende Frühstücksbestandteile und lange Wege zum Flughafen. Aber ich kenn das ja schon – und nehme es einfach mit britischer Gelassenheit.
Reiseroute
Nürnberg
Von Erlangen nach Frankfurt
Der Flug nach London ging schon so früh in Frankfurt los, dass ich keinen Zubringer Flug bekommen konnte, deshalb bin ich am Vortag mit der Bahn von Erlangen nach Frankfurt gefahren. Ich habe im Hotel b’mine Frankfurt Airport direkt am Flughafen übernachtet. Man kann mit der S-Bahn vom Fernbahnhof zur Haltestelle „Gateway Gardens“ fahren, dafür muss man aber vom Fernbahnhof zum S-Bahnhof wechseln und vom der Haltestelle ca. 5 Minuten laufen. Mit Gepäck ist das schon anstrengend, deshalb ist die schnelle und komfortablere Lösung, ein Taxi, das direkt vor der Tür des Fernbahnhofes steht. Die Taxifahrer sind dann allerdings „not amused“, auch wenn man auf dem Rückweg das am Flughafen Ausgang macht, denn sie stehen u. U. 3 Stunden an und bekommen eine Fahrt für nur 10 EUR. Den Ärger muss man halt aushalten.
Den Tag in Frankfurt hatte ich genutzt und mich mit meiner lieben Freundin Siggi getroffen und habe mir mit ihr ein bisschen die Innenstadt mit der Zeil und dem Römer angesehen. Auch hier habe ich ein Tagesticket für die S-Bahn gekauft, das allerdings deutlich teuer als Lissabon oder Wien war. Vom Flughafen zur Stadt EUR 12,60!
Tag 1: Von Frankfurt nach London – Auf königlichen Spuren
Am nächsten Morgen hieß es: früh raus! Um 6:00 Uhr stand ich am Flughafen, checkte ein, gab meinen Koffer ab – und war um 6:30 Uhr schon startbereit im Bereich B. Der Sicherheitscheck ging fix, also hatte ich noch Zeit für ein Frühstück und ein bisschen Beinevertreten. Der Flug nach London-Heathrow verlief ruhig und pünktlich – und das neue britische ETA-Verfahren war auch kein Problem, alles lief zügig und freundlich.
Unsere Reiseleiterin wartete schon am Ausgang auf uns. Wir sammelten nach und nach die Teilnehmer ein, darunter auch einige Mitreisende aus München, die mit einem späteren Flug angekommen waren. Als wir dann endlich vollständig waren, ging es los – mit dem Bus in Richtung Hampton Court Palace.
Und was für ein Auftakt das war! Der Palast, einst von Kardinal Wolsey erbaut und später von Heinrich VIII. übernommen, bot nicht nur eine Geschichtsstunde in architektonischer Form, sondern auch wundervolle Einblicke in die britische Gartenkunst. Ich musste spontan an mein Referat in der Schulzeit denken – ja, genau über diesen Heinrich VIII., den König mit den vielen Frauen. Ein paar Anekdoten kamen mir tatsächlich wieder in den Sinn.
Besonders beeindruckt haben mich die Schulklassen: die Kleinen mit glänzenden Augen, die Teenager eher teilnahmslos – aber alle mittendrin in der Geschichte. Nach der Führung durch die prunkvollen Räume blieb uns noch Zeit für die Gärten: kunstvoll geschnittene Eiben, ein duftender Rosengarten und mein persönliches Highlight – ein Stück Queen Victoria Spongecake mit einer Tasse Kaffee im Café gegenüber. Ich finde, ein erster Reisetag ohne Kuchen ist kein richtiger Reisetag!
Gegen Abend fuhren wir weiter nach Ripley, ein charmantes Städtchen im County Surrey südlich von London. Dort wartete unser Hotel, das Talbot Inn, auf uns. Die Begrüßung war herzlich – mit Getränken, aber leider zu wenigen Sitzplätzen und Gläsern. Wie gut, dass Wein auch im Stehen schmeckt. Mein Zimmer war auf den ersten Blick gemütlich, auf den zweiten Blick etwas… staubig. Aber ich habe freundlich nachgefragt, und siehe da – mit etwas Überzeugungsarbeit kam auch ein Putzlappen zum Einsatz. Der Teppich hatte auch länger kein Staubsauger gesehen, aber Schwamm drüber, ich habe in England schon schlimmeres erlebt.
Nach dem gemeinsamen Abendessen – lecker, gesellig, sehr britisch – fiel ich erschöpft, aber glücklich ins Bett. Tag 1 war ein gelungener Start. Und ich konnte es kaum erwarten, was die nächsten Tage bringen würden. Schließlich stand morgen das große Highlight an: die Chelsea Flower Show!
Tag 2 – Die Chelsea Flower Show: Ein Tag im Gartenhimmel
Heute war es endlich so weit – der Tag, auf den ich mich seit Monaten gefreut hatte: die Royal Horticultural Society (RHS) Chelsea Flower Show stand auf dem Programm. Ich war aufgeregt wie ein Kind vor Weihnachten und stand entsprechend früh am Frühstücksbuffet. Der Kaffee war stark, das English Breakfast üppig, und die Vorfreude riesengroß.
Unser Bus startete pünktlich – und stand dann erstmal… im Stau. Von wegen eine Stunde Fahrt nach Chelsea. Drei Stunden später schauten wir uns die Blumen nicht in der Ausstellung, sondern durch die Busfenster im vorbeigleitenden Londoner Verkehr an. Aber selbst das hatte Charme: denn ganz Chelsea schmückt sich für diese Woche mit beeindruckenden Blumeninstallationen. Unter dem Motto „Flowers in Fashion“ zeigten Restaurants, Cafés und Boutiquen kunstvolle Blumenkleider, florale Hüte und ganze Fassaden voll Blütenpracht. Das allein war schon ein Erlebnis!
Als wir endlich angekommen waren und durch das Eingangstor traten, war ich für einen Moment sprachlos. Ein Gartenparadies auf über 4,5 Hektar, wohin das Auge reicht: Schaugärten, Pflanzenneuheiten, Accessoires, Kunst, Stände mit allem, was das grüne Herz begehrt. Und Menschen! Viele Menschen. Aber alle gut gelaunt, freundlich und voller Begeisterung – so wie ich.
Die seit 1862 stattfindende Gartenausstellung ist ein absolutes Muss für Gartenfreunde aus der ganzen Welt und findet jährlich im Mai statt. Auf einer Fläche von über 4,5 ha werden Schaugärten, Pflanzenneuheiten, aber auch dekorative Gartenelemente und Werkzeuge präsentiert. Mit allerlei Tricks werden die Pflanzen pünktlich zum Blühen gebracht, so dass Besucher sich an einem bunten Blumenmeer erfreuen können. Die Chelsea Flower Show genießt eine große Bedeutung In Großbritannien und ist ein gesellschaftliches Ereignis. Die bei der beliebten Gartenschau erworbenen Gewinne werden für gemeinnützige Zwecke verwendet.
Ich begann meinen Rundgang mit den Show Gardens, die echten Highlights der Chelsea. Viele widmeten sich aktuellen Themen wie Trockenheit, Biodiversität oder naturnahem Gärtnern – alles wunderschön umgesetzt. Der „Dog Garden“ von Monty Don, einem Garten, der auf die Bedürfnisse von Mensch und Hund abgestimmt ist, war so umlagert, dass ich ihn nur durch das hochgehaltene Handy sehen konnte.
Anschließend durchquerte ich die riesige Pflanzenhalle, wo sich Pflanzenspezialisten aus der ganzen Welt präsentierten. Ein farbliches und botanisches Feuerwerk, wie ich es noch nie gesehen habe. Überall duftete es nach Rosen, Lavendel, Kräutern und mehr – ich wusste gar nicht, wohin zuerst. Ich habe mir viele Namen notiert und hoffe, dass ich sie im nächsten Jahr in meinem Garten einsetzen kann.
Was ich nicht geschafft habe: mit einem Becher Pimm’s oder einem Glas Champagner stilvoll über die Ausstellung zu schlendern, wie es die stilbewussten Engländer tun. Dazu war einfach zu viel zu sehen und zu wenig Zeit. Auch mein Blumenkleid hatte ich nicht dabei – aber gut, es wäre vermutlich eh im Gedränge zerpflückt worden.
Nach gut sechs Stunden Gartenrausch – und ich bin sicher, ich habe trotzdem nicht alles gesehen – traf sich unsere Gruppe am Ausgang, glücklich und etwas überwältigt von all den Eindrücken. Abends saßen wir noch gemütlich zusammen, tauschten Ideen, Lieblingsmomente und Fotos aus. Einige von uns planten schon, nächstes Jahr wiederzukommen – und ich überlege ehrlich gesagt auch…
Müde, aber zufrieden fiel ich ins Bett – mit dem leisen Gedanken: Wenn es den Gartenhimmel gibt, dann sieht er wahrscheinlich genau so aus wie die Chelsea Flower Show.
Tag 3 – Kew Gardens & Windsor Castle: Zwischen Botanik und britischer Krone
Heute wartete ein weiterer Höhepunkt der Reise auf mich – oder besser gesagt zwei: der Besuch der Royal Botanic Gardens in Kew am Vormittag und Windsor Castle am Nachmittag. Zwei völlig unterschiedliche, aber gleichermaßen beeindruckende Orte.
Wir starteten früh in Richtung Kew Gardens, einem der ältesten und bedeutendsten botanischen Gärten der Welt – und seit 2003 auch UNESCO-Weltkulturerbe. Schon beim Betreten des riesigen Areals war mir klar: Ich würde nie alles sehen können, dafür ist der Park einfach zu groß. Also ließ ich mich treiben, Kamera und Notizbuch in der Hand, bereit für jede Pflanzenidee.
Besonders beeindruckt haben mich die gewaltige Artenvielfalt und die prächtigen alten Bäume, die mit ihren knorrigen Ästen wie lebendige Geschichtenerzähler wirkten. Die Staudenbeete waren sorgfältig beschriftet, was mir besonders gefallen hat – ich konnte so viele Namen festhalten, dass mein Notizbuch aus allen Nähten platzte. Ideen für meinen Garten zuhause sammelte ich im Minutentakt.
Einziger Wermutstropfen: Kew Gardens liegt in der Einflugschneise von Heathrow. Alle 90 Sekunden ein Flugzeug über unseren Köpfen – da wird der schönste Pflanzenduft leider von Turbinengeräuschen begleitet. Ich habe versucht, es mir schönzureden: Als wäre ich mitten in einem Garten, der gleichzeitig ein Flugzeugmuseum ist. Alternativ könnte ich noch Plane Spötterin werden. Na ja, ein bisschen Humor gehört dazu.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter nach Windsor Castle, dem wohl bekanntesten Schloss Englands – und dem am längsten bewohnten der Welt. Ich musste an die Queen denken, die mich mein ganzes Leben begleitet hatte – und nun stand ich plötzlich mitten in ihren Räumen. Natürlich war König Charles gerade nicht zu Hause, aber ich bezweifle ohnehin, dass er mich spontan zum Tee eingeladen hätte.
Wir erkundeten die prächtigen Staatsgemächer, die St. George’s Chapel, wo u. a. Queen Elizabeth II. und Prinz Philip beigesetzt sind, und auch Queen Mary’s Puppenhaus – ein unglaubliches Miniatur-Meisterwerk mit Elektrizität, fließendem Wasser und funktionierender Aufzuganlage im Maßstab 1:12. Einfach faszinierend! Ein bisschen Zeit blieb mir auch noch zum Shoppen in den edlen Läden von Windsor Castle und einen Blick in die hübschen Gassen von Windsor-Stadt.
Die Rückfahrt war lang, der Londoner Freitagabendverkehr hatte uns fest im Griff. Aber abends ging ich mit ein paar Mitreisenden noch in den gemütlichen Pub in Ripley – dort wurden wir wieder so herzlich und charmant bedient, dass ich den Tag mit einem warmen Lächeln und einem guten Pint ausklingen ließ.
Tag 4 – Great Dixter & Sissinghurst: Von Gartenchaos bis Gartentraum
Heute war Gartentag – und zwar im doppelten Sinne. Zwei besonders berühmte Gärten standen auf dem Programm: Great Dixter und Sissinghurst Castle Garden. Beide sind fest in der britischen Gartenkultur verankert und beide könnten unterschiedlicher nicht sein. Für mich war das eine kleine Gefühlsachterbahn – zwischen Enttäuschung, Begeisterung und der Erkenntnis: Garten ist Geschmackssache.
Los ging’s am Morgen bei Regen. Für London war das fast schon ein Feiertag – schließlich hatte es seit zwei Monaten nicht geregnet. Die Einheimischen freuten sich, wir Touristen weniger. Aber wie durch Zauberhand klarte es am späten Vormittag auf – und die Sonne kam zurück. Die Gärtnerseele atmete auf.
Erster Halt: Great Dixter House & Gardens.
Der Garten wurde vom berühmten Gartengestalter Christopher Lloyd und zuvor von Sir Edwin Lutyens geprägt und ist heute noch immer ein Pilgerort für experimentierfreudige Gartenliebhaber. Während das Gebäude unter Denkmalschutz steht, ist der Garten seit Jahren für seine besondere Gestaltung bekannt. Er gilt als Inspirationsquelle für viele, die mit Formen, Farben und Struktur spielen wollen – wild, kreativ, mutig.
Aber ich sag’s, wie’s ist: Ich war im ersten Moment entsetzt. Ich kam hinein und dachte: „Oh je, ich würde die Gärtner feuern?“ Es wirkte für mich wie ein unkontrolliertes Durcheinander: Pflanzen wild gemischt, überall auch mal Unkraut dazwischen, keine klare Linie. Während andere Mitreisende das als mutiges Gestaltungskonzept lobten, war ich innerlich kurz davor, selbst zur Gartenschere zu greifen.
Doch dann entdeckte ich inmitten des (für mich) Chaos ein echtes Highlight: Mohn-Züchtungen in den schönsten Farben. Da hüpfte mein Herz – und schwupps, wanderte die ein oder andere Tüte Samen in meinen Rucksack. Man muss ja offen bleiben. Und ich bin gespannt, ob im nächsten Jahr auch in meinem Garten ein Hauch von Great Dixter blüht.
Zweiter Halt: Sissinghurst Castle Garden.
Und da war es wieder – mein persönliches Gartenparadies. Alles an diesem Ort war genau nach meinem Geschmack. Die klaren Strukturen, die formalen Eibenhecken, die farblich abgestimmten „Gartenzimmer“, die liebevolle Detailpflege. Besonders der berühmte „Weiße Garten“ hat mich beeindruckt – zart, elegant, poetisch. Und gleich daneben die Beete in kräftigem Orange und Gelb, voller Energie und Wärme. Ich war hin und weg.
Dazu kam noch die bewegende Geschichte von Vita Sackville-West und ihrem Ehemann Harold Nicolson, die diesen Garten in den 1930ern geschaffen haben – mit einer ganz besonderen Lebensweise und einem offenen, kreativen Geist. Man spürt förmlich den Esprit dieser Zeit.
Wir hatten ausreichend Zeit, um durch die Gärten zu flanieren, Fotos zu machen, zu träumen – und ein bisschen zu shoppen. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und habe mir Inspiration für die nächste Beet-Umgestaltung mitgenommen (und vielleicht ein, zwei neue Gartenaccessoires).
Am Abend sind einige von uns wieder gemeinsam in den Pub gegangen – wir kannten den Weg ja nun schon gut – und haben dort in entspannter Runde bei Fish and Chips und einem Pint über den Tag geplaudert. Es war spannend, wie unterschiedlich die Meinungen über Great Dixter waren. Aber eins war klar: Diese Reise verbindet – und das gemeinsame Hobby Gärtnern ist einfach ein perfekter Eisbrecher.
Tag 5 – Wisley Garden & Abschied von der grünen Insel
Wenn eine Gartenreise zu Ende geht, wünsche ich mir immer, dass der letzte Tag etwas ganz Besonderes ist. Und genau das war er! Wisley Garden, das Schaugarten-Juwel der Royal Horticultural Society, war der perfekte Abschluss für diese Reise – und hat mich mit einem breiten Lächeln und vielen neuen Ideen im Kopf verabschiedet.
Wir mussten erst um 10:00 Uhr los, was bedeutete: Ausschlafen, gemütlich frühstücken, in Ruhe Koffer packen. Ein kleiner Luxus auf so einer Reise! Ich habe sogar noch Zeit gehabt, mich ein bisschen mit ein paar Mitreisenden auszutauschen, bevor wir in den Bus gestiegen sind.
Wisley Garden liegt bei Woking und gehört seit 1903 zur RHS. Was dieser Garten heute bietet, ist kaum in Worte zu fassen: riesige Staudenanlagen, strukturierte Schaugärten, ein beeindruckendes Tropenhaus und ein Sortiment an Pflanzen, das Gärtnerträume wahr werden lässt. Kein Wunder, dass hier auch Gärtnerinnen und Gärtner ausgebildet werden.
Ich war regelrecht im Rausch: Mit Notizbuch und Handykamera ausgerüstet, marschierte ich durch die Beete und notierte mir alles, was mir in den Sinn kam. Der Rosengarten, die Elfenblumensammlung und der Präriegarten gestaltet von Piet Oudolf – haben mich begeistert. Und in meinem Kopf nahm die Neugestaltung meines Gartens langsam konkrete Formen an.
Der Shop war – natürlich – auch ein Highlight. Es gab wunderbare Gartenbücher, von denen ich mir einige Titel notiert habe, die ich zu Hause in Ruhe bestellen werde (man kann ja schließlich nicht mit 20 kg Zusatzgepäck fliegen). Und auch bei den Accessoires und Pflanzenetiketten habe ich mich inspirieren lassen.
Ein paar von uns gönnten sich einen gemütlichen Kaffee, andere diskutierten noch einmal hitzig über den Stil von Great Dixter, wieder andere standen vor einer Hortensie und überlegten ernsthaft, wie man die durch den Zoll bekommt – kurz gesagt: ein perfekter letzter Gartenstopp.
Am Nachmittag hieß es dann wirklich Abschied nehmen. Unsere Reiseleiterin Linda, die uns die ganze Zeit so herzlich und kompetent begleitet hatte, verabschiedete sich mit einem Augenzwinkern. Und auch unser Busfahrer, der stets sicher durch Englands enge Straßen manövrierte, bekam noch einen Extra-Applaus.
Mein Rückflug ab Heathrow war – Überraschung! – pünktlich und diesmal sogar nicht von einer Außenposition. Halleluja! Auch in Frankfurt standen wir an einer „Fluggastbrücke“. Ich habe es kaum glauben können. Zwar war der Weg vom Gate zum Kofferband wieder kilometerlang, aber nach all den tollen Eindrücken, die ich mit im Gepäck hatte, war das Jammern auf hohem Niveau.
Ich übernachtete noch einmal am Frankfurter Flughafen – diesmal im Hampton by Hilton – und genoss ein ruhiges Frühstück, bevor es am nächsten Tag mit der Bahn zurück nach Erlangen ging.

England
Nürnberg → London → Chelsea Flower Show → Kew Gardens & Windsor Castle → Great Dixter & Sissinghurst → Wisley Garden

Reise-veranstalter

Reisedatum:
20. bis 26.05.2025

Saison:
Frühjahr

Reiseart:
Themenreise / Gartenreise
Mein Fazit zur Gartenreise: Blüten, Begegnungen & britischer Charme
Diese Reise war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Ich habe nicht nur großartige Gärten gesehen, sondern auch neue Inspirationen für meinen eigenen Garten gesammelt – und das ist für mich das schönste Souvenir. Von der weltberühmten Chelsea Flower Show bis zu den ruhigeren, historischen Gartenanlagen in Surrey und Kent – jeder Ort hatte seine eigene Handschrift, seinen eigenen Charme und seine eigene Geschichte.
Die Organisation durch Ikarus Tours lief – wie bei meiner Islandreise – wieder sehr zuverlässig. Alles war gut durchdacht, auch wenn ich durch den frühen Abflug eine extra Anreise und Übernachtung in Frankfurt organisieren musste. Doch selbst das hatte sein Gutes: Ich konnte meine liebe Freundin Siggi treffen und ein wenig Frankfurt genießen.
Ganz besonders beeindruckt hat mich, wie unterschiedlich englische Gartengestaltung sein kann: Great Dixter war wild und experimentell, fast schon rebellisch – Sissinghurst dagegen ruhig, streng gegliedert, poetisch. Und dann war da noch Wisley, der perfekte Abschluss: modern, inspirierend, durchdacht. Ich kam aus dem Staunen kaum heraus – und aus dem Notieren auch nicht. Mein Notizbuch ist voll mit Ideen, mein Handy voll mit Fotos, und mein Kopf voller Vorfreude auf die Umsetzung zu Hause.
Unsere Reiseleiterin Linda war ein echtes Highlight: kompetent, charmant, unterhaltsam – mit viel Herzblut bei der Sache. Auch die Mitreisenden waren sehr angenehm, was für mich immer ein wichtiger Punkt bei Gruppenreisen ist. Es gab viele nette Gespräche, aber auch genug Freiraum, um sich mal zurückzuziehen.
Natürlich gab es auch kleine Schwächen: Das Hotel in Ripley war – typisch englisch – eher charmant als perfekt sauber. Das Frühstück war chaotisch organisiert, aber das Abendessen und der Pub-Besuch machten das wieder wett. Und der Verkehr in und um London ist eben, wie er ist: zäh, besonders vor Feiertagen.
Was mich nachhaltig beeindruckt hat:
Die Höflichkeit der Engländer. Das Warten in Schlangen mit einem Lächeln, der Smalltalk, die Hilfsbereitschaft – das ist so wohltuend, dass ich mir davon eine Scheibe für meinen Alltag abschneiden möchte.
Alles in allem war diese Gartenreise für mich eine gelungene Mischung aus Natur, Kultur und Begegnungen. Und das Schönste: Ich werde lange davon zehren – in meinem Garten, in meinen Gedanken, in meiner Seele.

Pluspunkte –
Was mir besonders gut gefallen hat:
Pluspunkte - was mir besonders gut gefallen hat:
-
Fantastische Gärten: Große Vielfalt – von prachtvoll klassisch (Sissinghurst, Wisley) bis experimentell (Great Dixter).
-
Chelsea Flower Show: Ein absolutes Highlight, das jeder Gartenliebhaberin einmal erlebt haben sollte.
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Sehr gute Reiseleitung (Linda): Kompetent, herzlich und geschichtlich sehr bewandert.
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Nette Mitreisende: Angenehme Gruppenatmosphäre, viele interessante Gespräche und gemeinsame Eindrücke.
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Englische Gastfreundschaft: Überall freundliche Menschen, geduldige Schlangen, höflicher Umgang.
-
Gute Organisation durch Ikarus: Reibungslose Reiseplanung und verlässliche Kommunikation im Vorfeld.
-
Saubere Toiletten und Wasserstationen: In allen Gärten und sogar auf der Chelsea Flower Show – sehr positiv!
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Inspiration ohne Ende: Viele neue Ideen für den eigenen Garten und richtig Lust auf Umsetzung.

Minuspunkte –
Was weniger gut war
Minuspunkte - was weniger gut war:
-
Hotel Talbot Inn (Ripley): Zimmer charmant, aber Reinigung und Frühstücksorganisation mangelhaft.
-
Anreise über Frankfurt: Keine Zubringerflüge, zusätzliche Hotelübernachtungen nötig – aufwendig und teuer.
-
Lange Wartezeit am Flughafen Heathrow: Bis alle Fluggäste eingetroffen waren, vergingen 2 Stunden.
-
Großer Reisebus in Londons Stadtverkehr: Viel Zeit im Stau – besonders zur Chelsea Flower Show.

Neutrale Punkte –
Kann gut o. schlecht sein, je nach Erwartung
Neutral / Geschmackssache
-
Great Dixter Gardens: Für manche wild-romantisch und spannend, für andere unordentlich und überfrachtet.
-
Flugverkehr über Kew Gardens: Für Pflanzenfreunde ein Nachteil, für Flugzeugfans ein Highlight.
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Shopping- und Gastronomiepreise in London: Hochpreisig – aber normal für Großbritannien.
-
ETA-Verfahren für UK-Einreise: Muss vorab erledigt werden, funktioniert aber problemlos.
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