Entlang der Straße der Romanik

Gernrode – Quedlinburg – Halberstadt

Diesmal war es keine Fernreise, sondern eine wunderschöne Kulturreise in Deutschland, organisiert vom Kulturverein Möhrendorf e. V.. Eine Reiseart, die ich besonders Alleinreisenden empfehlen kann: man kennt viele Mitreisende schon aus dem Verein, man hat Gemeinschaft, und falls mal etwas nicht klappt, ist immer jemand da, der hilft.
Bequemer geht es kaum – der Bus startete direkt in der Dorfmitte.

Tag 1: Möhrendorf → Gernrode → Quedlinburg

Abfahrt war um 7.30 Uhr mit dem Reisebus der Firma Spörlein – bequem, sauber und mit unserem freundlichen Fahrer Fatih. Unsere Reiseleiterin Conny Steigleder begrüßte die 25 Teilnehmer persönlich – das versprach Wohlfühlreisen von Anfang an.

Nach zwei Stunden Fahrt gab es eine Kaffeepause mit selbstgebackenem Kuchen einer Mitreisenden – besser kann man nicht in den Tag starten. Pünktlich um 12.30 Uhr erreichten wir Gernrode. Dort besichtigten wir die beeindruckende Stiftskirche St. Cyriakus. Bei einer spannenden 1,5-stündigen Führung erfuhren wir viel über das Leben der Stiftsdamen im 9. Jahrhundert und konnten sogar das Heilige Grab sehen. Die Kirche war wunderschön – aber eiskalt! Wir waren froh über den warmen Bus danach.

Weiter ging es nach Blankenburg, ins Kloster Michaelstein. Dort gab es Kaffee und Kuchen im Gasthaus „Zum weißen Mönch“. Besonders interessant: die Musikmaschine von Salomon de Caus. Leider ging seine Maschine nie in Betrieb, dem Erfinder kam der 30-jährige Krieg in die Quere. Die Studierenden der TH Aachen haben sie in einer Projektarbeit originalgetreu nachgebaut wurde – und sie funktioniert!

Nach einem kleinen Spaziergang im Klostergarten fuhren wir weiter nach Quedlinburg und bezogen für zwei Nächte unsere Zimmer im Hotel Schlossmühle. Das Hotel Schlossmühle ist wunderschön restauriert, die Zimmer groß und die Betten gemütlich, einzig die Teppichböden haben mich gestört. Ich finde Böden, die man wischen kann, immer hygienischer. Das Abendbuffet bot nicht so eine große Auswahl, dafür ließ das Frühstücksbuffet keine Wünsche offen.

Der Abend endete gemütlich bei Buffet, Wein und netten Gesprächen.

Tag 2: Quedlinburg entdecken

Heute blieb der Bus stehen – wir erkundeten die Weltkulturerbe-Stadt Quedlinburg zu Fuß. Der örtliche Stadtführer machte alles richtig: mit Herz und Humor führte er uns durch die Gassen, erzählte Anekdoten und ließ uns die Stadt wirklich erleben. So hätte ich mir das in Portugal gewünscht!

Wir sahen die wunderschön restaurierten Fachwerkhäuser, das rote Rathaus, geschmückt mit Weinlaub und Geranien.
Zur Mittagspause kehrten wir in die Brauerei Lüdde ein – ein kühles Bier und ein kleiner Snack, perfekt.

Am Nachmittag besichtigten wir die Stiftskirche St. Servatius auf dem Schlossberg mit ihrem berühmten Domschatz. Bevor wir sie allerdings besichtigen konnten, mussten wir in Summe 97 Treppen bis ganz nach oben hochsteigen. Die Belohnung war ein schöner Blick über Quedlinburg und dem Garten. Die Grabstätte von Heinrich I. ist leer – bis heute weiß man nicht, wo seine Gebeine liegen.

Zur Kaffeepause gönnte ich mir im Käsekuchen-Café ein Stück „Heidelbeer-Buttermilch-Käsekuchen“ – köstlich! In diesem Café bieten sie 153 Varianten von Käsekuchen an! Natürlich nicht jeden Tag, alle Sorten.

Am Abend ließen wir den Tag wieder gemütlich im Hotel ausklingen.

Tag 3: Quedlinburg → Halberstadt → Möhrendorf

Um 9.30 Uhr ging es weiter Richtung Halberstadt. Erster Stopp: Harzer Glashütte Derenburg – interessante Führung zur Glasherstellung. Dann Mittagspause und anschließend die letzte romanische Station unserer Reise: der Halberstädter Dom St. Stephanus und St. Sixtus.

Auch hier ein begeisterter Kirchenführer mit Herz und Humor – 1,5 Stunden, die wie im Flug vergingen. Wir erfuhren so viel über die Geschichte des Domes und seinem Schatz, wer wann dort regierte oder wie die Menschen lebten. Noch ein kurzer Blick in den Museumsshop, dann hieß es schon Abschied nehmen.

Um 16.00 Uhr Abfahrt nach Hause – gegen 21.00 Uhr setzte uns Fatih wieder sicher in Möhrendorf ab.

PRO – was mir GUT gefallen hat:

  • Hervorragende Organisation durch Conny Steigleder, bestens recherchierte Führungen

  • Kleine, harmonische Gruppe (25 Teilnehmer)

  • Sehr angenehme Atmosphäre, weil sich viele bereits kannten

  • Kompetente und unterhaltsame Stadtführer

  • Komfortabler Reisebus mit sicherem Fahrer

  • Schönes Hotel mit gutem Frühstück

  • Kultur und Geschichte hautnah, ohne Stress

CONTRA – was mir NICHT gefallen hat:

  • In der Stiftskirche Gernrode zusätzliche Gebühren fürs Fotografieren und Toilettenbenutzung, trotz Eintritt

  • In der Harzer Glashütte ebenfalls Eintritt, Parkgebühr und Toilettengebühr – nicht besonders gastfreundlich

Sabines Tipp:

Wenn ihr Kultur liebt und nicht allein reisen möchtet, schaut euch mal solche Vereinsreisen an – sie sind ideal für Frauen (und Männer), die Gemeinschaft und Komfort schätzen.

Unsere Reiseleiterin Cony Steigleder veranstaltet Frauenreisen, die für alleinreisende Frauen ein absoluter Geheimtipp sind: Frauenreisen mit Conny Steigleder

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